Die Geschichte des Adventskalenders

Der Adventskalender entstammt ursprünglich einer lutherischen Tradition in Deutschland und ist heute fast auf der ganzen Welt gebräuchlich. In gedruckter Form erschien das allererste Exemplar bereits im Jahre 1902 in einer kirchlichen Buchhandlung in Hamburg. Darauf war eine Weihnachtsuhr abgebildet, auf dessen Ziffernblatt die Zahlen 13 bis 24 zu sehen waren. Ein Jahr später brachte Gerhard Lang - ein Verleger aus München - eine gedruckte Variante heraus, die den heutigen Adventskalendern schon sehr ähnlich war. Er verfügte über 24 Bilder zum Herausschneiden und Aufkleben.
Selbstgebastelte Adventskalender hingegen, sind schon länger bekannt. Der älteste selbstgemachte Adventskalender lässt sich auf das Jahr 1851 zurückführen. In dieser Epoche wurde die Zeit vor Weihnachten auf verschiedenste Weise heruntergezählt. Viele Menschen z. B. brachten vom 1. bis zum 24. Dezember jeden Tag ein neues Bild an der Wand an. Andere malten mit Kreide 24 Striche an ihre Tür, von denen die Kinder einen pro Tag wegwischen durften. In katholischen Familien war es zudem Brauch, in die noch heute sehr beliebte Weihnachtskrippe täglich einen Strohhalm hinein zu legen, bis zum Heiligen Abend.

Vorfreude ist die schönste Freude

Der Zweck hinter all diesen Traditionen und Bräuchen aber war und ist bis heute der selbe: Die Wartezeit auf das bedeutendste christliche Fest, soll damit verkürzt, bzw. die Spannung und die Vorfreude auf Weihnachten erhöht werden. Die meisten Adventskalender richten sich deshalb nicht ohne Grund an Kinder und enthalten häufig romantisch weihnachtliche Motive oder Süßigkeiten. Auch kommerzielle Modelle, die kleine Spielzeuge enthalten, sind mehr und mehr erhältlich.

Die Verbreitung des Adventskalenders

Der Adventskalender in der Form, wie wir ihn heute kennen, setzte sich erst in den 1950er Jahren mit Hilfe der vorher nicht möglichen Massenproduktion durch. Ein evangelischer Pfarrer griff dafür die Idee von Gerhard Lang auf und entwickelte einen Kalender, der über 24 Türchen verfügte. Hinter jeder Tür versteckte sich eine andere Gestalt aus verschiedenen biblischen Geschichten. Hinter dem größten aller Türchen, nämlich dem des 24. Dezembers, war ursprünglich stets eine Krippenszene abgebildet - was in vielen Fällen auch heute noch der Fall ist.
Ebenfalls in den 50er Jahren durften sich Kinder zum ersten Mal über einen Adventskalender freuen, der in jedem der 24 Fächer ein Stückchen Schokolade enthielt. Dieser brachte es im Jahr 1958 zur Marktreife.

Ein zeitloser Brauch: Adventskalender selbst gemacht

Selbstgemachte Adventskalender verloren dabei nie an Bedeutung, da hier die Variationsmöglichkeiten am größten sind. Außerdem kann man seinen Lieben auf diese Weise eine sehr viel persönlichere Freude machen, als mit fertiger Massenware, die sie durch die gesamte Vorweihnachtszeit begleitet. Zu den bekanntesten gehören hier sicher die aus dem skandinavischen Raum stammenden, kleinen Jutesäckchen, die meist an einer Schnur aufgereiht und mit kleinen Präsenten gefüllt werden. Mit etwas Kreativität und den richtigen Materialien aber, kann jeder heute seinen ganz individuellen Adventskalender selber herstellen.